Mit blauer Ökologie gegen die grüne Ökodiktatur

    Wir alle wissen heute, die Ökosymbolpolitik von Grün ist zum Scheitern verurteilt. Drohende Strommangellagen zeigen uns dies deutlich. Damit verbunden stockt die notwendige Dekarbonisierung. Die blaue Ökologie wählt hier einen anderen Ansatz: Nutzen statt verbrauchen, mit Hilfe neuer Technologien und Innovation.

    (Quelle: horx.com)
    Chancen und Möglichkeiten statt Schwarzmalerei und Bevormundung.

    Die Grünen schüren Ängste, statt Lösungsansätze zu entwickeln. Sie verurteilen, verursachen damit Schuldgefühle und spalten die Gesellschaft. Des Weiteren denken die Grünen nicht ganzheitlich. Sie sprechen ständig von der «Klimakrise». Der ganzheitliche Ansatz wird hierbei komplett ignoriert, denn das Klima ist nur ein Bestandteil der gesamten Umweltthematik. 

    Der Mensch ist Teil der Umwelt
    Der Mensch hat keinesfalls die Fähigkeit, die Umwelt mit ein paar wenigen Massnahmen zu steuern. Unbestritten ist, dass der Mensch mit seiner Entwicklung seit der Industrialisierung mit dem steigenden Energieverbrauch die Umwelt überlastet. Der Mensch hat den Anspruch, Wege zu finden, um die Lebensqualität zu verbessern. Somit ist klar, dass die Rückkehr zur vorindustriellen Zeit eine reine Illusion ist.

    Der Ansatz der Grünen, weniger zu verbrauchen, ist darum kein realistischer Lösungsansatz. Der Ansatz, zu gebrauchen, ist in meinen Augen viel zielführender. Der Mensch will sich nicht einschränken lassen. Im Gegenteil: Er will sich weiterentwickeln und entfalten. Dieses Naturgesetz ist gegeben und muss beachtet werden, will man Umweltpolitik wirksam und nachhaltig angehen.

    Erst Technik macht den Wandel möglich
    Der deutsche Trendforscher Matthias Horx hat den Begriff der «Blauen Ökologie» geprägt. «Blau ist die Farbe der Erdatmosphäre im All. Blau ist die Symbolfarbe des Universalismus, eines ganzheitlichen Denkens», schreibt Horx in einem Beitrag für die «Kepler Tribüne», die Wissenschaftszeitung der Johannes-Kepler-Universität in Linz. Die Tabelle (rechts) zeigt auf, wie die Denkansätze der blauen Ökologie sind.

    Kreislaufwirtschaft als Business Case
    In der Schweiz kennen wir das Recycling-System. Es hat grosses Potenzial – aus ökologischer und ökonomischer Sicht. Cradle-to-Cradle zum Beispiel schliesst Recycling-Kreisläufe im Sinne des Upcyclings, also einer Wiederverwertbarkeit, die alle Materialien auf Dauer wertvoller macht. Es fallen keine nutzlosen Abfälle mehr an, sondern immer wieder nützliche Rohstoffe, die jeweils neu eingesetzt werden können. Bei steigenden Rohstoffpreisen auch ein sehr wirtschaftlicher Lösungsansatz!

    Dies gilt nicht nur für biologische Kreisläufe wie zum Beispiel bei biologisch abbaubaren Verpackungen oder Naturfasern, sondern auch für technische Güter: Bereits beim Produktedesign wird darauf geachtet, dass sie nach ihrer Nutzungsphase wieder als Ressource für neue Güter eingesetzt werden. Weitere Ansätze der Kreislaufwirtschaft sind Sharing Economy und digitale Dienstleistungen, welche auf eine möglichst lange Nutzungsphase der Produkte hinarbeitet, bevor diese wiederaufbereitet oder biologisch abgebaut werden.

    Ohne Energie keine Dekarbonisierung
    Die rot-grüne Politik führt zu einer Energieknappheit, was die Dekarbonisierung stark ausbremst. Will man den Weg von den Fossilen nachhaltig angehen, müssen in Konsequenz hierzu alternative Energiekraftwerke gebaut werden. Das dies aber von heute auf morgen nicht umsetzbar ist, wird uns gerade vorgeführt. Allein in der Schweiz warten zurzeit 15 Wasserkraftwerksprojekte auf deren Realisierung, einige davon schon seit 18 Jahren! Auch hier werden Einsprachen mit der Begründung «Schutz der Biodiversität» eingereicht. Nur: ist die Biodiversität geschützt, wenn der CO2-Auststoss steigt? Wohl kaum. 

    Technologie machts möglich, nicht der regulierende Staat
    Die Nachfrage nach Produkten, die dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft entsprechen, steigt. Wenn der Staat etwas tun soll, dann Rahmenbedingungen setzen und als Konsument dieser neuen Technologien agieren. So übernimmt er Verantwortung, handelt als Vorbild und fördert die Nachfrage. Das genügt. Verbote braucht es nicht!

    Cédric Schmid

    Zur Person: Cédric Schmid ist Präsident der FDP des Kantons Zug und Treuhänder. 

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