Cool bleiben, wenn draussen die Sonne brennt

    Heisse Sommer sind häufiger geworden, intensiver und länger. Dicht besiedelte Gebiete sind dabei stärker betroffen, weil sich hier die Hitze staut. Eine Broschüre des Bundesamtes für Energie BFE zeigt auf, wie Arbeitsplätze einfach und stromsparend vor Wärme geschützt werden können.

    (Bild: zVg) Ventilatoren brauchen weniger Energie und sorgen an heissen Tagen für eine kühle Brise.

    Der Klimawandel stellt die Gesellschaft vor eine neue Situation. Sie muss lernen, die Hitze im Alltag zu integrieren – privat und am Arbeitsplatz. Dabei geht es nicht nur um die Gesundheit. Ein heisser Sommer bleibt auch wirtschaftlich nicht ohne Folgen; er kostete 2015 zwei Milliarden Franken, weil weniger produktiv gearbeitet wurde. Abhilfe schaffen einfache Massnahmen, die rasch Linderung bringen – ohne Geräte.

    Büroteams organisieren sich
    Der Schutz vor der Hitze beginnt bereits früh am Morgen. Noch bevor die Sonnenstrahlung an die Hausfassade knallt, müssen aussenliegende Lamellenstoren, Rollläden und Markisen heruntergelassen werden. Sonnenschirme auf Balkonen verhindern, dass sich der Beton erhitzt und abstrahlt. Wird vorgängig beim Lüften noch kühle Morgenluft ins Haus geleitet, so kann viel Morgenfrische in den Wohn- und Büroräumen zurückbehalten werden. Die zentrale Frage ist: Wer macht die Frühschicht und den «Storendienst», wenn die Sonne schon vor 7 Uhr ans Haus strahlt? Ganz klar: Büroteams müssen sich absprechen, wer am Morgen das Querlüften und die Beschattung besorgt.

    Arbeiten in der Früh und Siesta über Mittag
    Hitze am Arbeitsplatz kann sehr belastend für den Körper sein. Mit der Wahl der Kleidung kann der Raumaufenthalt angenehm gestaltet werden. Wer es sich erlauben kann, soll im Büro zu leichter Kleidung wie Shorts oder Kurzärmel-Shirts wechseln. Und natürlich soll man viel Wasser trinken und leicht essen. Zum Schutz vor unnötiger Wärme wird empfohlen, Licht, Geräte und Apparate auszuschalten, wenn sie nicht benötigt werden. Aber auch auf organisatorisch-betrieblicher Ebene lassen sich Massnahmen gegen die Hitze treffen: Man verlegt die Arbeitszeiten auf den frühen Morgen, verlängert die Pause über den Mittag und sucht am Nachmittag kühle Orte im Haus zum Arbeiten.

    Klimageräte sind Stromfresser
    «Viele Büro- und Gewerberäume liegen in dichtgebauten Städten – mit wenig Vegetation, dafür viel Asphalt und Beton», stellt Co-Autorin Michèle Bättig von Standpunkt 21 fest. Darum seien hier Massnahmen gegen die Hitze besonders wichtig. Der Sommer 2018 hat gezeigt, dass die Menschen überstürzt mit dem Kauf von mobilen Klimageräten reagieren. Solche Panikkäufe sind trügerisch, denn die meisten Geräte verbrauchen erstens sehr viel Strom, und zweitens sind sie äusserst ineffizient: Mit der vermeintlichen Kühle ist es nicht weit her, denn die Abwärme des Raums muss über einen Schlauch nach draussen geleitet werden – wobei gleichzeitig (warme!) Aussenluft hereinströmt. Damit verpufft der Kühleffekt weitgehend. Fest installierte Split-Klimageräte sind wirksamer, aber viel teurer. Dabei ist das Kühlaggregat fix an der Aussermauer angebracht; Abwärme und Lärm bleiben draussen.

    Ventilatoren – einfach und effizient
    «Ventilatoren verbrauchen viel weniger Energie als Kühlgeräte», sagt Co-Autor Eric Bush von Topten, «nämlich gerade mal 30 Watt, während es bei Klimageräten 1000 Watt sind.» Und sie sind auch bedeutend billiger. Ein Ventilator bewegt die Raumluft mechanisch; der Luftstrom kühlt angenehm und verhindert eine Schichtung der Luft. Besonders effizient sind auch fest installierte Deckenventilatoren mit grossen Flügeln; sie drehen langsam und machen kaum Lärm. Und sie sind nicht einmal teuer. Mobile Modelle für auf den Tisch oder in Ständerausführung haben meist Stufenschaltung und Schwenkfunktion.

    pd

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